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Kommunikation von Grund auf verstehen mit Transaktionsanalyse

Hast du dich schon einmal gefragt, wie es zu Störungen im Kommunikationsablauf zwischen Menschen kommt? Warum gibt es Konflikte? Warum gibt es Missverständnisse? Warum redet man manchmal aneinander vorbei? Wie passiert es, dass man sich mit einer Person besser versteht und mit anderen nicht so gut? Es gibt eine Methode, die eine Antwort auf diese Fragen gefunden hat.

Die Transaktionsanalyse.

Bei Transaktionsanalyse geht es nicht um Banktransaktionen. Es geht um den Austausch von Interaktion zwischen Menschen. Zum Beispiel, wenn sich zwei Personen unterhalten. Dieses Hin und Her von Gesprächseinheiten sind Kommunikationstransaktionen. Diese kann man analysieren. Daher kommt auch der Name: Transaktionsanalyse.

So kann Transaktionsanalyse dir helfen

Durch die Analyse von Interaktion zwischen Menschen kann man Rückschlüsse auf die Persönlichkeiten der Beteiligten ziehen. Aber nicht nur das. Man kann auch die Beziehung zwischen diesen beiden Menschen analysieren:

  • Welche Tiefe sie erreichen wird;
  • welches Konfliktpotenzial vorhanden ist;
  • wer oben und wer unten ist, oder ob sie sich auf Augenhöhe begegnen.

All das kann aus den Interaktionen zwischen Menschen abgeleitet werden.

Wenn du Transaktionsanalyse lernst, erhältst du die Möglichkeit, deine Interaktionen mit anderen zu verbessern. Du wirst achtsamer für das, was zwischen euch passiert. Mithilfe deines Denkens, Fühlens und Handelns wirst du zum aktiven Gestalter deiner Beziehungen.

  • Es ist Dir möglich, Manipulation schneller zu erkennen,
  • deine Bedürfnisse klarer zu erkennen und zu kommunizieren,
  • anderen zu helfen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen,
  • und das alles auf einer Win-Win-Basis.

Das besonders Charmante an der Transaktionsanalyse ist, dass sie Kommunikationsmuster zwischen Menschen mithilfe von einfach verständlichen Konzepten aufzeigt. Auf diese Weise wird schnell erkennbar, was beim Kommunizieren vor sich geht.

Transaktionsanalyse in Anwendung: Ein Beispiel

Schauen wir uns als Beispiel das Konzept des Drama-Dreiecks an.

Es ist ein Konzept zur Konfliktanalyse zwischen Menschen. Es besteht aus drei Positionen: dem Retter, dem Opfer und dem Verfolger.

Auf der Arbeit wird ein neues Computerprogramm eingeführt. Ein Kollege sagt zu dir mit weinerlicher Stimme: “Ich kann das nicht.” Er gibt sich besonders betroffen.

Die Transaktionsanalyse geht davon aus, dass jeder Mensch selbstständig lernen und sich neue Fähigkeiten aneignen kann.

Ziehen wir diesen Grundsatz heran, so können wir beim Jammern des Kollegen stutzig werden. Es ist nicht unnormal, dass ein neues Computerprogramm am Anfang Schwierigkeiten bereitet. Doch das Jammern des Kollegen ist mit Aufgeben vergleichbar. Denn er fragt nicht nach Hilfe, sondern gibt sich hilflos.

Das könnte ein Indiz für die Opferrolle im Drama-Dreieck sein.

Menschen, die das Drama-Dreieck nicht kennen, könnten jetzt den Kollegen hilfreich zur Seite stehen. Durch weiteres Gejammer könnte der Kollege sich seiner neuen Arbeitsherausforderung (mit dem Computerprogramm umzugehen) sogar entledigen. Er stellt sich noch ein bisschen dumm an und schon wird die Aufgabe an einen anderen Kollegen delegiert.

Das Problem dabei: Zunächst könnten andere sich hilfreich vorkommen beim Versuch, dem Kollegen zu helfen. Doch diese Rettungsaktionen (Retterrolle im Drama-Dreieck) könnte sich als nicht fruchtbar erweisen. Frustration macht sich breit.

An dieser Stelle könnte die Dynamik das Drama-Dreieck zum Tragen kommen. Denn was als Retter-Opfer Beziehung angefangen hat, kann sich nun zu einem handfesten Konflikt wandeln und damit die Beziehung schädigen.

Der Kollege könnte sagen: “Deine Hilfe hat mir echt gar nichts gebracht.” Oder du oder andere Helfer könnten genervt sein: “Du bekommst echt gar nichts hin! !”

Ein Rollenwechsel zur Verfolger-Position im Drama-Dreieck hat stattgefunden. Die Beziehung zwischen dir und dem Kollegen erhält zumindest einen Dämpfer.

Mit der Kenntnis des Drama-Dreiecks würde man auf die Einladung des Kollegen wahrscheinlich anders reagieren als bisher.

Auf das Jammern des Kollegen: “ Ich kann das nicht!”, könnte man entgegnen:

  • “Was genau benötigst du?”,
  •  das Jammern ignorieren;
  •  Mitgefühl zeigen und sagen: “Ja, das ist gar nicht so einfach”.

Auf diese Weise dockt man nicht an die Hilflosigkeit des Kollegen an. Beim Drama-Dreieck geht es nicht darum, dass man unfreundlich ist oder nicht mehr hilfsbereit. Im Gegenteil. Es schützt vor unangemessener Hilfe, fördert erwachsenes Handeln und trägt zu einer langfristig positiven Beziehung bei.

Konzepte der Transaktionsanalyse

Das Drama-Dreieck ist nur eines von vielen Konzepten der Transaktionsanalyse.

Das Konzept der Transaktionen zeigt, wie beim Sprechen Flow entsteht, Unterbrechungen zustande kommen und Manipulationen untergebracht werden. Das Stroke-Konzept hilft dir dabei, positive Aufmerksamkeit zu bekommen und zu geben. Das Skript-Konzept hilft dir, deinen Lebensplan bewusst werden zu lassen und gegebenenfalls zu ändern. Die psychologischen Grundbedürfnisse geben dir einen Einblick in das, was du wirklich benötigst und wie du es dir auf gute Weise holen kannst. Die Ich-Zustände helfen dir dabei, dich und andere besser zu verstehen. Sie zeigen dir, in welchem Zustand du und andere sich befinden und ob diese Zustände förderlich zum Kommunizieren sind, oder ob ihr sie wechseln müsst. Das Maschen-Konzept gib dir eine Anleitung, wie du mit deiner Gefühlswelt umgehen kannst. Das Vertrags-Konzept hilft dir dabei, bessere Absprachen mit anderen zu treffen und Missverständnisse zu vermeiden.

Diese und weitere Konzepte sind miteinander verknüpfbar. Du kannst also schauen, wie dein Gefühlsleben sich auf deine Interaktionen auswirkt und zu welchen Konflikten das führt. All das kannst du in Zusammenhang mit deinem unbewussten Lebensplan stellen.

Die Transaktionsanalyse ist vor allem hilfreich für Menschen, die in ihren Berufen viel kommunizieren müssen. Lehrer, Erzieher, Führungskräfte, soziale Berufe. Sie ist vor allem aber auch hilfreich in der Partnerschaft und im Umgang mit Kindern.

Die Transaktionsanalyse gehört in das Repertoire eines jeden Menschen, der seine Kommunikation reflektieren und verbessern möchte.